Druckregelventil Typ ADM
direkt gesteuert, für ölhydraulischen Anlagen
D 7120
Druckregelventil ADM
Dezember 1999-01
HAWE HYDRAULIK SE
STREITFELDSTR. 25 • 81673 MÜNCHEN
2.3
© 1979 by HAWE Hydraulik
1. Allgemeines
Druckregelventile haben in einem Hydrosystem die Aufgabe, den Ausgangsdruck trotz eines
höheren und veränderlichen Eingangsdruckes weitgehend konstant zu halten (ISO 1219-1).
Sie kommen zum Einsatz, wenn von einem Ölkreis mit höherem Druckniveau (Primärkreis) ein
weiterer mit niedriegerem Druckniveau versorgt werden soll (Sekundärkreis), ohne daß dadurch der
höhere Druck im Primärkreis beeinflußt wird.
2. Lieferbare Ausführungen, Hauptdaten
Bestellbeispiel:
Betriebsdruck p
max P
= 315 bar
p
max A
= 250 bar
Volumenstrom Q
max
= 60 l/min
ADM 22 D R - 110
Tabelle 1: Grundtyp, Baugröße
Tabelle 2: Druckbereich für Ausgangsdruck bei A
Tabelle 3: Verstellbarkeit im Betrieb
Anschluß-
art
Rohr-
leitungs-
anschluß
Platten-
aufbau
Kenn-
zeichen
ADM 11
ADM 21
ADM 22
ADM 32
ADM 33
ADM 11 P
ADM 22 P
ADM 33 P
Anschlußgröße
ISO 228/1
P u. A L
G 1/4
G 1/4
G 3/8 G 1/4
G 3/8
G 1/2
Masse
(Gewicht)
(kg)
0,6
0,7
0,7
1,0
1,0
0,6
0,9
1,1
Volumen-
strom PA
Q
max
(l/min)
12
25
25
60
60
12
25
60
siehe
Maßbilder
Position 4
Kenn- Druckbereich (bar)
zeichen einstellbar von p
A min
... p
A max
ADM 11 ADM 2.. ADM 3..
A 160 ... 250 160 ... 250 130 ... 250
C 60 ... 160 45 ... 160 30 ... 160
D 30 ... 120 30 ... 120 25 ... 100
F 10
1
)... 50 10
1
)... 30 15
1
)... 25
1
) Volumenstrom nur bis
ca. 40% von Q
max
2
)
bei fehlender Druckan-
gabe wird auf Maximal-
druck eingestellt.
Die Druckwerte gelten bei
Q
PA
= 0 l/min, d.h. der
Verbraucher ist in Endlage
und macht keine Bewegung
(statischer Druck ).
Siehe auch p
A
- Q
PA
- Kenn-
linien!
Kennz. Beschreibung
ohne Bez. Serie, fest eingestellt (mit Werkzeug verstellbar)
R von Hand verstellbar (Flügelschraube + Flügelmutter)
V Drehgriff (selbsthemmend)
Drehgriff abschließbar
H (Schlüssel nach Werksvorschrift der Autoindustrie;
gehört zum Lieferumfang, auch im Besitz des autorisierten Werks-
personals)
T Taststift (mit Alu-Federdom), nur ADM(P) 11
wenn Leckölanschluß L drucklos (< 20 bar) zum Tank geführt wird
TS Taststift (mit Stahl-Federdom), nur ADM(P) 11
wenn Gegendruck bei Leckölanschluß L größer als 20 bar ist
Serie
R und V
H
T und TS
Schaltsymbole
gewünschter Einstelldruck (bar)
2
)
D 7120 Seite 2
3. Weitere Kenngrößen
Benennung, Bauart direkt gesteuertes Druckregelventil mit Übersteuerungsausgleich, Kolbenschieberventil.
Übersteuerungsausgleich heißt, daß bei Überschreiten des Sekundärdruckes in Regelstellung des
Ventils, z.B. durch äußere Kräfte auf den Verbraucher, das ADM in Richtung AL wie ein Druck-
begrenzungsventil wirkt (siehe p
A
-Q
PA
-Kennlinien).
Material Ventilblock Stahl gasnitriert, Bohrung diamantgehohnt, Regelkolben aus rostfreien Stahl, gehärtet und
geschliffen. Bohrung und Kolben polier-entgratet. Optimale Verschleißfestigkeit der Steuerkanten
gegen Erosions- und Kavitationswirkung des durchströmenden Mediums. Die gasnitrierte Gehäuse-
oberfläche hat eine hohe Korrosionsbeständigkeit u. bildet einen guten Haftgrund für anwenderseitige
Farblackierung. Federdom aus Zink-Druckguß.
Leitungsanschluß mittels Rohrverschraubung mit Einschraubzapfen Form B nach DIN 3852 Bl. 2.
Bei Plattenaufbau siehe Geräteabmessungen Position 4.2
P = Eingang (Zufluß)
A = Verbraucher
L = Leckölablauf (drucklos zum Tank, siehe auch “Betriebsdruck”).
Wegen der größeren Oberflächenhärte des Ventilblockes wird die Dichtkante der Rohrverschraubungen
stärker beansprucht. Bei einem eventuellen Ersatz der Verschraubungen sollte diese zweckmäßig stets
komplett ausgetauscht werden, um Leckagen an der Dichtstelle vorzubeugen.
Einbaulage beliebig
Durchflußrichtung PA (Arbeitsrichtung)
AP (Rückfluß) nur für kleine Volumenströme zulässig unter etwa 50% von Q
max
.
Andernfalls ist für freien Rückfluß ein Umgehungsrückschlagventil zu installieren (siehe |p-Q-Kennlinie),
gilt auch bei Viskositäten > 150 mm
2
/s!
AL (Übersteuerung) möglich bis etwa 25 ... 30% von Q
max
bei ADM 3..
bis etwa 50 ... 60% von Q
max
bei ADM 11 und ADM 2..
Betriebsdruck Eingang P: p
max P
= 315 bar, bei p
P
< p
A
- Einstellwert ist Druck bei A = Druck bei P.
Rücklaufdruck bei L max. 20 bar (höher unzulässig). Druck bei L addiert sich zum Druck bei A.
Druckmittel Hydrauliköl entsprechend DIN 51524 Teil 1 bis 3; ISO VG 10 bis 68 nach DIN 51519
Viskositätsbereich: min. ca. 4; max. ca. 1500 mm
2
/s
optimaler Betrieb: ca. 10 ... 500 mm
2
/s
Auch geeignet für biologisch abbaubare Druckmedien des Typs HEPG (Polyalkylenglykol) und
HEES (synthetische Ester) bei Betriebstemperaturen bis ca. +70°C
Temperaturen Umgebung: ca. -40 ... +80°C
Öl: -25 ... +80°C; auf Viskositätsbereich achten !
Starttemperatur bis -40°C zulässig (Startviskositäten beachten !), wenn die Beharrungstemperatur im
anschließenden Betrieb um wenigstens 20K höher liegt. Biologisch abbaubare Druckmedien:
Herstellerangaben beachten. Mit Rücksicht auf die Dichtungsverträglichkeit nicht über +70°C
p
A
- Q
PA
- Kennlinien Beispiel Typ ADM 22 C
Eine Übersteuerung tritt auf, wenn eine äußere Kraft auf den Verbraucher einwirkt, die die p
A
-Ein-
stellung übersteigt und ihn in Richtung A zurückschiebt. Der Rückflußstrom fließt über AL ab, der
Verbraucherdruck p
A
steigt etwas über den Druckeinstellwert.
Hinweis:
Selbst vorgenommene Druckeinstellung oder -veränderung nur bei gleichzeitiger Manometerkontrolle!
Verbraucherstrom
Q
PA
(l/min)
Übersteuerung
Q
AL
(l/min)
Einstellung 160 bar
Einstellung 100 bar
Einstellung 50 bar
Volumenstrom Q (l/min)
|p-Q-Kennlinien für
freien Rückfluß A P
(siehe auch
“Durchflußrichtung”)
Ölviskosität während der
Messungen 50 mm
2
/s
Durchflußwider-
stand |p (bar)
Druck p
A
(bar)
Die Ausgangs-Druckwerte in der
Tabelle 2 Pos. 2 gelten bei Q
PA
=
0 l/min, das heißt der Verbraucher ist
in Endlage und macht keine Bewe-
gung (statischer Druck). Bei Q . 0,
das heißt, so lange der Verbraucher
seine Endlage noch nicht erreicht
hat, sinkt der p
A
-Druck etwas ab.
Diese Betriebsphase des Ventiles ist
gewöhnlich für den Betriebsablauf
weniger interessant.
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4. Geräteabmessungen
Alle Maße in mm, Änderungen vorbehalten!
4.1 Ventil für Rohrleitungsanschluß
Verstellelement
Kennzeichen V
Verstellelement Kennzeichen H
4.2. Ventil für Plattenaufbau
Darstellung in fest eingestellter Ausführung, Verstellelemente Kennzeichen R, V, H und T(TS) siehe Position 4.1!
Bohrbild der Grundplatte (Draufsicht)
Fehlende Maße
siehe Position 4.1!
Anzugsmomente siehe
nachstehende Tabelle
fest eingestellt
durchgehend
Typ B H a a1 bb1 de e1 e2 fhh1 h2
ADM 11 45 50 33 6 26,5 36,5 6,5 15 23 25 3,5 49,5 41 58
ADM 21(22) 50 58 38 6 32 42 6,5 18 26 28 3,5 49,5 41 58
ADM 32(33) 60 70 40 10 10 58 9 28 28 40 8 59,5 56 64
Plombier-
möglich-
keit
Verstellelement
Kennzeichen T (TS)
Betätigung nur in
achsialer Richtung
(Seitenkräfte nicht
zulässig)!
Achtung:
Betätigungs-Endstellung nicht über-
schreiten!
Das den Taststift drückende Betätigungs-
element konstruktiv entsprechend aus-
bilden oder mit eigenem Endanschlag
versehen.
Druckbereich Betätigung
(Kennzeichen) Hub (mm) Kraft (N)
A 7,5 570
C 12,5 385
D 13 260
F 16,5 67
Typ P und A L
ADM 11(21) G 1/4 G 1/4
ADM 22(32) G 3/8 G 1/4
ADM 33 G 1/2 G 1/4
Typ B L a a1 bcdd1 ee1 e2
ADM 11 P 35 50 24 17 24 6 6 6 35 22,5 10
ADM 22 P 40 58 26 20 24 6 8 8 40 26 12
ADM 33 P 40 70 40 14 28 8 10 8 42 25 9
Anzugs- O-Ringe NBR 90 Sh
moment für Anschlüsse
Typ f g (Nm) A und P L
ADM 11 P 3,5 M6x45 9,5 7,65x1,78
ADM 22 P 3,5 M6x50 9,5 9,25x1,78
ADM 33 P 8 M8x50 23 12x2 9,25x1,78
Verstellelement Kennz. R
Anschlüsse ISO 228/1:
Hub
Druckverstellung Druckregelventil
(grober Richtwert)
Druckbereich
Kennzeichen
A
C
D
F
|p/Umdrehung (bar/U)
ADM 11.. ADM 2.., ADM 3..
55 49
43 14
12 11
42