Lasthalteventile Typ LHK
hydraulisch entsperrbar, leckölfrei dicht
D 7100
Lasthalteventil LHK
September 2007-08
HAWE HYDRAULIK SE
STREITFELDSTR. 25 • 81673 MÜNCHEN
2.3
© 1976 by HAWE Hydraulik
Beispiel:
Typ LHK 33 G - 11 - 230
für stets einseitige Lastrichtung,
siehe Position 2.1
Beispiel:
Typ LHK 33 G - 21 - 320/320
für wechselnde Lastrichtung wie Schaltungsbeispiel,
siehe Position 2.2
1. Allgemeines
Die nach DIN ISO 1219-1 in die Gruppe der Druckventile einzuordnenden Geräte verhindern, dass doppeltwirkende Verbraucher
(Hydrozylinder, Hydromotoren) mit anhängender, ziehender oder schiebender Last bei Bewegung in Lastrichtung unkontrollierbar
mit größerer Geschwindigkeit verfahren (beschleunigen), als diese dem Zufluß-Ölstrom (Pumpe) entspricht (Durchsacken, Abreißen
der Ölsäule).
Beispiel: Hub- und Schwenkeinrichtungen jeglicher Art mit Vorzeichenwechsel der Lastrichtung (Schwenken über Totpunkt).
Seilwinden- und Schwenkwerkmotoren.
Als Nebeneffekt ergibt sich dabei in Neutralstellung der Wegeventile oder -schieber ein Schutz gegen unerwünschtes oder
unzulässiges Abwandern des Kolbens eines Hydrozylinders in Lastrichtung bei leckölbehafteten Wegeschiebersteuerungen in
Haltestellung. Hierzu Position 5.4 beachten.
Beispiel: Hebe- und Ausschubzylinder, Drehkolben- und Zahnstangen/Ritzel-Schwenkzylinder.
Einsatzmöglichkeiten auch als entlastbare Vorspannventile (Gegendruckventile) für besondere Einsatzfälle.
Beispiel: für Vorschubzylinder in Werkzeugmaschinen, für Stanzzylinder in Vorrichtungen, in hydraulischen Gleichlaufeinrichtungen,
wenn der Gleich- oder Parallellauf zweier Hydrozylinder mit zwei gleich großen Teilförderströmen der Pumpe erzeugt
wird usw., siehe auch Position 5.3.
Andere Gleichlaufsteuerungen mittels Stromteilern Typ TQ siehe D 7381.
Lasthalteventile der Typenreihe LHK sind verwendbar für alle Hebe-, Schwenk- oder Wendeeinrichtungen usw., die in bezug auf
ihre Eigenelastizität genügend steif sind, d.h., nicht oder nur in geringem Maße zu Nick- oder Pendelschwingungen neigen.
Für Anlagen mit ausgeprägter Neigung zu derartigen niederfrequenten Schwingungen, besonders auch in Verbindung mit
Prop.- Steuerungen Typ PSL bzw. PSV nach D 7700 ff sind Lasthalteventile Typ LHDV (D 7770) bzw. Typ LHT (D 7918) vorteilhaft.
Mit dem Lasthalteventil wird jeweils die Ablaufseite (Rücklaufseite) des Hydroverbrauchers, bezogen auf die Last- und
Bewegungsrichtung, vorgespannt. Die Druckeinstellung ist je nach Erfordernis ca. 15...25% höher als der größtmögliche Lastdruck
zu wählen. Wegen der guten Dichtheit kann bei Hydrozylindern im Ruhezustand weder Lecköl aus der Verbraucherseite zu einem
leckölbehafteten Wegeschieber abwandern noch kann die Last den Vorspann- oder Gegendruck des Ventils überwinden.
Wird der Hydroverbraucher in Richtung „Last senken“ über das Wegeventil angesteuert, kann die Last wegen des Gegendruckes
am Lasthalteventil (siehe vorhergehenden Absatz) den Verbraucher von selbst nicht in Bewegung setzen, vielmehr muss die Pumpe
auf der Verbraucher-Zuflußseite „nachschieben“. Der hierzu erforderliche Druck wirkt über eine Steuerleitung auf den Entsperr-
kolben im Lasthalteventil, dessen Kraft gegen die Federvorspannung gerichtet ist. Dadurch wird die Druckeinstellung auf Lastdruck
reduziert, das Ventil in eine Drossel-Arbeitsstellung gebracht (entsperrt) und die Verbraucherbewegung beginnt. Der pumpen-
seitige Druck zum Verschieben der Last ist abhängig von der Differenz zwischen Druckeinstellwert im Lasthalteventil und
momentanem Lastdruck, vom Flächenverhältnis im Hydroverbraucher und vom Entsperrverhältnis im Lasthalteventil. Er ist nur ein
Bruchteil des Einstelldruckes.
Das Ventil öffnet beim Ansteuern des Verbrauchers die Ablaufseite flink, so dass keine Druckübersetzung auftreten kann, und
geht dann gedämpft in die lastabhängige Drosseleinstellung über. Anfahrsprünge am Verbraucher und damit verbundene
Nickschwingungen der von diesem bewegten Bauteilen werden dadurch schon beim Entstehen weitgehend unterdrückt oder rasch
zum Abklingen gebracht. Dieses Ansprechverhalten wird durch Gewindedrosseln mit Umgehungsrückschlagventil in den internen
Steuerkanälen erreicht. Die Wirksamkeit der Gewindedrosseln kann in einem gewissen Bereich verändert und den örtlichen
Erfordernissen angepaßt werden.
Weitere Hinweise zum Einsatz und zur Funktion siehe Position 5.1
Betriebsdruck p
max
= 400 bar
Volumenstrom Q
max
= 100 l/min
Schaltsymbol