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D 4350 - 01-2019-1.1 19/25
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Sonstige Informationen
6.1 Funktionsbeschreibung
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Druckbegrenzungsventile dienen dabei als Schutz vor unzulässigen Höchstdrücken (Sicherheitsventile) oder zur Begrenzung des
maximal zulässigen Arbeitsdruckes. Sie halten den Einlass gegen den Auslass geschlossen und geben ihn bei Erreichen des eingestell-
ten Druckwertes frei. Dieser Druckwert bleibt wegen der großen, verfügbaren Durchflussquerschnitte weitgehend konstant, unabhän-
gig von der Größe des Volumenstromes.
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Druckgefälleventile halten eine konstante Druckdifferenz zwischen Ein- und Auslass aufrecht, ebenfalls weitgehend unabhängig von
der Größe des durchtretenden Ölstromes.
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Zuschaltventile sperren den Volumenstrom bis zum Erreichen eines eingestellten Druckwertes, um nach Überschreiten desselben den
Durchtritt ohne nennenswerten Eigenwiderstand zu ermöglichen.
Die Druckventile des Typs DV, DVE bzw. DF sind hydraulisch vorgesteuert. Sie bestehen jeweils aus Haupt- und Vorsteuerteil. Die
Funktionselemente des Hauptventiles sind der über die Drosselstelle 13 druckkompensierte und in einer Büchse reibungsarm geführte
Kolben 1. Er wird im Ruhezustand durch die Feder 12 in Schließstellung gehalten und sperrt den Einlass P gegen den radial abgeführten
Auslass R(A).
Am aufgeflanschten Vorsteuerventil sperrt der Ventilkegel 11 den Federraum (Steuerraum) 6 gegen den Auslasskanal 7 ab. Mit Feder
9 wird der Ansprechdruck des Ventiles vorgegeben. Wird dieser erreicht, öffnet der Ventilkegel 11 und es beginnt ein Ölstrom zu
ießen: Eingang P dDrosselstelle 13 d Ventilkegel 11 d Auslasskanal 7 (Steuerölstrom). An der Drosselstelle entsteht dadurch ein
Durchflusswiderstand, um den der eingangsseitige Druck höher als im Steuerraum 6 ist. Seine Kraftwirkung verschiebt den Kolben 1
gegen die Feder 12 so weit, bis wieder Kräftegleichgewicht zwischen nunmehr dem Durchflusswiderstand vor der Drosselstelle 13 und
der Feder 12 herrscht. Über den in diesem Betriebszustand freigegebenen Drosselspalt 4 zum Ausgang R(A) ießt der Pumpenförder-
strom, vermindert um den Steuerölstrom und wird dort auf den Druck bei R(A) entspannt. Die Vorspannkraft der Feder 12 ist so gering
gewählt, dass sich für die beiden mit der Feder 9 einstellbaren Druckbereiche bis 100 bzw. 420 bar ein Durchflusswiderstand von nur 2
bzw. 5 bar einstellt.
Je nach Ableitung des Steuerölstromes intern nach R(A) oder extern über X(L) ergibt sich die Funktion des Ventiles als Druckbegren-
zungs- bzw. Druckgefälleventil oder als Zuschalt- (Folge-) Ventil, siehe oben und schematische Darstellungen in Kapitel 6.2, "Variatio-
nen der vorgesteuerten Druckventile". Durch Anschluss von Zusatzventilen an den Steuerraum sind die Ventile auch willkürlich schaltbar,
z.B. auf Pumpenumlauf, verschiedene Druckstufen usw., siehe Schaltungsbeispiele Kapitel 6.3, "Schaltungsbeispiele".