Druckbegrenzungsventil Typ DV, DVE und DF
Produkt-Dokumentation
D 4350
01-2019-1.1
vorgesteuert
Betriebsdruck p
max
:
Volumenstrom Q
max
:
420 bar
120 l/min
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Druckdatum / Dokument generiert am: 24.01.2019
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Inhaltsverzeichnis
1 Übersicht Druckbegrenzungsventil Typ DV, DVE, DF...............................................................................................4
2 Lieferbare Ausführungen, Hauptdaten..................................................................................................................5
2.1 Vorgesteuerte Druckventile.................................................................................................................................... 5
2.2 Vorsteuerventile...................................................................................................................................................8
3 Kenngrößen........................................................................................................................................................9
4 Abmessungen................................................................................................................................................... 12
4.1 Vorgesteuerte Druckventile.................................................................................................................................. 12
4.1.1 Rohrleitungsanschluss......................................................................................................................................... 12
4.1.2 Plattenaufbau.................................................................................................................................................... 14
4.2 Vorsteuerventil für Druckventile........................................................................................................................... 16
5 Montage-, Betriebs- und Wartungshinweise........................................................................................................17
5.1 Bestimmungsgemäße Verwendung......................................................................................................................... 17
5.2 Montagehinweise................................................................................................................................................17
5.2.1 Aufnahmebohrung erstellen................................................................................................................................. 17
5.3 Betriebshinweise................................................................................................................................................ 18
5.4 Wartungshinweise...............................................................................................................................................18
6 Sonstige Informationen.....................................................................................................................................19
6.1 Funktionsbeschreibung........................................................................................................................................ 19
6.2 Variationen der vorgesteuerten Druckventile.......................................................................................................... 21
6.3 Schaltungsbeispiele.............................................................................................................................................23
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1
Übersicht Druckbegrenzungsventil Typ DV, DVE, DF
Druckbegrenzungsventile gehören zur Gruppe der Druckventile. Sie schützen
vor Überschreitung des maximal zulässigen Systemdrucks oder begrenzen den
Arbeitsdruck.
Eigenschaften und Vorteile:
Verschiedene Verstellmöglichkeiten
Verschiedene Zusatzfunktionen
Anwendungsbereiche:
Hydraulische Systeme allgemein
Prüfstände
Vorgesteuerte Druckventile
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2
Lieferbare Ausführungen, Hauptdaten
2.1 Vorgesteuerte Druckventile
Schaltsymbol:
Bestellbeispiel:
DV 3 G H R .. - WN 1 F - G 24 - 250
Druckbereich Tabelle4 Druckbereich
Magnetspannung Tabelle8 Magnetspannung
Willkürlich schaltbare Umlaufschaltung Tabelle7 Willkürlich schaltbare Umlaufschaltung
Blenden Tabelle6 Blenden
Verstellung Tabelle5 Verstellung
Druckbereich Tabelle4 Druckbereich
Leitungsanschluss Tabelle3 Leitungsanschluss
Baugröße Tabelle2 Baugröße
Grundtyp Tabelle 1 Grundtyp
Tabelle 1 Grundtyp
Grundtyp Beschreibung
DV Druckventil mit interner Steuerölableitung
DVE Druckventil mit externer Steuerölableitung
DF Ventil für Fernsteuerung
Tabelle 2 Baugröße
Kennzeichen Volumenstrom
Q
max
(l/min)
3 40
4 80
5 120
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Tabelle 3 Leitungsanschluss
BaugrößeKennzeichen Beschreibung
3 4 5
G Rohrleitungsanschluss G 1/2 G 3/4 G 1
P
Plattenaufbau --
#13 #17
Tabelle 4 Druckbereich
Kennzeichen Einstellung
(bar)
Öffnungsdruck bei Pumpenumlauf
(bar)
N 2 ... 100 2
H
5 ... 350
5 ... 420 (Typ DF)
5
Bei DF-Ventilen nach Tabelle 1 richtet sich die Wahl von “N” oder “H” nach dem Druckbereich des vorgesehenen Vorsteuerventiles
PG 1 N oder PG 1 H nach Kapitel 2.2, "Vorsteuerventile"
Tabelle 5 Verstellung
Kennzeichen Beschreibung
ohne Bezeichnung Serie, fest eingestellt (mit Werkzeug verstellbar)
R von Hand verstellbar
Tabelle 6 Blenden
Kennzeichen Beschreibung
ohne Bezeichnung Normalausführung
B mit Blendenscheibe (bei DVE)
HINWEIS
Wenn bei Verwendung eines DVE-Ventiles als Zuschaltventil die Höhe des Steuerölstromes (siehe Kapitel 3, "Kenngrößen") stört,
kann diese durch die Blendenscheibe auf etwa 60% verringert werden.
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Tabelle 7 Willkürlich schaltbare Umlaufschaltung
Kennzeichen Pumpenumlauf, wenn Druck
p
max
(bar)
ohne Bezeichnung ohne willkürlich schaltbare Umlaufschaltung
--
WN 1 F stromlos
WN 1 D Ventil an Spannung
350
WH 1 F stromlos
WH 1 D Ventil an Spannung
420
HINWEIS
Es kommen Wegesitzventile Typ WN 1 und WH 1 nach D 7470 A/1 zum Einsatz.
Schaltsymbole
Kennzeichen WN 1 F, WH 1 F Kennzeichen WN 1 D, WH 1 D vereinfachtes Schaltsymbol für das Gesamtventil
Tabelle 8 Magnetspannung
Kennzeichen Elektrischer Anschluss Nennspannung Schutzart
(IEC 529)
X 12
X 24
X 98
X 205
WG 110
WG 230
DIN EN 175 301-803 A
(Kennzeichen G..., z.B. G 24, mit Leitungsdose, Kennzeichen L..., z.B. L 24,
mit Leuchtdiode in der Leitungsdose)
Kennzeichen WG mit Wechselgleichrichter in der Leitungsdose
12 V DC
24 V DC
98 V DC
205 V DC
110 V AC 50/60 Hz
230 V AC 50/60 Hz
IP 65
Elektrischer Anschluss Betätigungsmagnet
G .., X .., L .., WG ..
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2.2 Vorsteuerventile
Aufbau (schematisiert)
PG
1
vom Anschluss X von Typ DF
2
Blendenscheibe B 5585 034
3
Verschlussscheibe V 5585 035
4
Verschlussscheibe A 4350 007
PV
Abdeckplatte bei Typ DF
Kennzeichen
Rohrleitungsan-
schluss
Plattenaufbau
Druck
p
max
(bar)
Druckeinstellung
PG 1 N PV 1 N 2 ... 100
PG 1 H PV 1 H 5 ... 420
fest eingestellt (mit Werkzeug verstellbar)
PG 1 NR PV 1 NR
2 ... 100
PG 1 HR PV 1 HR
5 ... 420
von Hand verstellbar
HINWEIS
Typ PG 1.. zur Fernsteuerung von DF-Ventilen nach Kapitel 2.1, "Vorgesteuerte Druckventile" über den Anschluss X
(Kapitel 6.2, "Variationen der vorgesteuerten Druckventile", Bilder 4a bis 4c) und zur zusätzlichen Drucksteuerung von DV-
Ventilen, siehe Kapitel 3, "Kenngrößen".
Typ PV 1.. ist direkt aufgebaut auf DV-, DVE-Ventilen nach Kapitel 2.1, "Vorgesteuerte Druckventile", siehe auch Kapitel 6.2,
"Variationen der vorgesteuerten Druckventile", Bilder 1a bis 3b.
Sollte bei Verwendung als Zuschaltventil DVE die Höhe des abgeführten Steuerölstromes stören, kann diese durch die
Blendenscheibe B 5585 034 auf etwa 60% reduziert werden, siehe auch Kapitel 3, "Kenngrößen"
Bei Umrüstung von DV- in DVE-Ventile ist Verschlussscheibe V 5585 035 einzusetzen (siehe Kapitel 6.2, "Variationen der
vorgesteuerten Druckventile", Bilder 3a und 3b)
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3
Kenngrößen
Allgemeine Daten
Benennung Typ DV, DVE, DF: Druckventil, vorgesteuert
Typ PG, PV: Druckbegrenzungsventil
Bauart Typ DV, DVE, DF: Schieberventil
Typ PG, PV: Sitzventil
Bauform Plattenaufbau, Rohrleitungsanschluss
Anschlüsse P = Drucköleingang (Pumpe)
R = Rücklauf
A = Verbraucher
L = Leckölanschluss
Material Stahl; Ventilgehäuse gasnitriert, Funktionsinnenteile gehärtet und geschliffen
Einbaulage beliebig
Durchflussrichtung
von P d R (A)
Druckmittel Hydrauliköl: entsprechend DIN 51524 Teil 1 bis 3;
ISO VG 10 bis 68 nach DIN ISO 3448
Viskositätsbereich: min. ca. 4; max. ca. 1500 mm
2
/s
Optimaler Betrieb: ca. 10 ... 500 mm
2
/s
Auch geeignet für biologisch abbaubare Druckmedien des Typs HEPG (Polyalkylenglykol)
und HEES (synthetische Ester) bei Betriebstemperaturen bis ca. +70°C.
Reinheitsklasse
ISO 4406
21/18/15...19/17/13
Temperaturen Umgebung: ca. -40 ... +80°C, Öl: -25 ... +80°C, auf Viskositätsbereich achten.
Starttemperatur: bis -40°C zulässig (Startviskositäten beachten!), wenn die Beharrungstem-
peratur im anschließenden Betrieb um wenigstens 20K höher liegt.
Biologisch abbaubare Druckmedien: Herstellerangaben beachten. Mit Rücksicht auf die
Dichtungsverträglichkeit nicht über +70°C.
HINWEIS
Bei aufgebautem Magnetventil und Umgebungstemperatur über 35°C, Hinweise
hierzu in D 7470 A/1 Kapitel 2.2.1 beachten!
Druck und Volumenstrom
Betriebsdruck P, R(A), X(L) = 420 bar
Volumenstrom siehe "Tabelle 2 Baugröße"
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Kennlinien
Ölviskosität ca. 60 mm
2
/s
( = niedrigster Einstelldruck sowie
Umlaufwiderstand bei DV...-WN(H)1F(D) )
Δp-Q-Kennlinien
Q Volumenstrom (l/min); Δp Durchusswiderstand (bar)
a)
b)
c)
d)
e)
f)
g)
h)
DV(E) 3 GH
DV(E) 3 GN
DV(E) 4 PH
DV(E) 4 GH
DV(E) 4 PN
DV(E) 4 GN
DV(E) 5 GH
DV(E) 5 PH
DV(E) 5 GN
DV(E) 5 PN
Steuerölstrom im Zuschaltventil Typ DVE in
Abhängigkeit vom Verbraucherdruck.
Der Steuerölstrom steigt mit zunehmendem Verbraucherdruck und beträgt im Extremfall bei
einer Öffnungsdruckeinstellung von 10 bar und einem Verbraucherdruck von 350 bar ohne
Blendenscheibe ca. 6,5 l/min und mit Blendenscheibe ca. 4,3 l/min. Unterhalb der Druckein-
stellung ist die Leckage unabhängig vom Einstelldruck ca. 0,7 l/min.
Q Leckölstrom (l/min); p Verbraucherdruck (bar)
1
Blendenscheibe im Vorsteuerventil
2
Normalausführung
Druckverstellung
Kennzeichen
Δp/U
N
H
20 bar/U
70 bar/U
(siehe Kapitel 2.1, "Vorgesteuerte Druckventile", Tabelle 4)
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Masse
Vorgesteuertes Druckventil Typ
DV 3 G, DVE 3 G, DF 3 G = 1,1 kg
DV 4 G, DVE 4 G, DF 4 G = 1,5 kg
DV 5 G, DVE 5 G, DF 5 G = 2,0 kg
DV 4 P, DVE 4 P, DF 4 P = 2,0 kg
DV 5 P, DVE 5 P, DF 5 P = 2,5 kg
mit Magnetventil + 0,6 kg
Vorsteuerventil Typ
PG 1 = 0,3 kg
PV 1 = 0,3 kg
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4
Abmessungen
Alle Maße in mm, Änderungen vorbehalten.
4.1 Vorgesteuerte Druckventile
Vorsteuerventile siehe Kapitel 4.2, "Vorsteuerventil für Druckventile"
4.1.1 Rohrleitungsanschluss
DV 3, DV 4
DVE 3, DVE 4
DF 3, DF 4
DV 5
DVE 5
DF 5
Baugröße a b c d e f g h i k l
3 60 65 30 25 34 27 11 51,5 7,5 8,5 56,5
4 65 71 40 26,5 39 25 15 55 10 7 60
Anschlüsse (ISO 228-1)
P, R (A) X (L)
3 G 1/2
4 G 3/4
5 G 1
G 1/4
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Ausführung mit willkürlich schaltbarem Umlaufventil
1
Kabelverschraubung Pg 9
2
Handnotbetätigung siehe nebenstehend
3
Gerätesteckdose 90° nach links oder rechts montierbar
Handnotbetätigung
Hilfswerkzeug zum Betätigen
(keine scharfkantigen Teile verwenden)
Baugröße a b
3 35 38
4 41 46
5 41 49
Vorsteuerventile
DV, DVE DF
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4.1.2 Plattenaufbau
DV4
DVE 4
DF 4
DV 5
DVE 5
DF 5
Ausführung mit willkürlich schaltbarem Umlaufventil
1
Kabelverschraubung Pg 9
2
Handnotbetätigung siehe nebenstehend
3
Gerätesteckdose 90° nach links oder rechts montierbar
Handnotbetätigung
Hilfswerkzeug zum Betätigen
(keine scharfkantigen Teile verwenden)
Baugröße a b
4 23 39
5 38 44
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Bohrbild der Grundplatte
DV4
DVE 4
DF 4
DV5
DVE 5
DF 5
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4.2 Vorsteuerventil für Druckventile
Rohrleitungsanschluss Plattenaufbau
PG PV
Anschlüsse (ISO 228-1)
P, R G 1/4
Verstellung
ohne Bezeichnung
(fest eingestellt)
Kennzeichen R
(regelbar)
1
Einstellweg
H
fest eingestellt 28
regelbar 30
Bohrbild der Grundplatte
Abdichtung der Anschlüsse:
O-Ring
P 17,12x2,62 NBR 90 Sh
R 4,47x1,78 NBR 90 Sh
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Montage-, Betriebs- und Wartungshinweise
5.1 Bestimmungsgemäße Verwendung
Dieses Ventilist ausschließlich für hydraulische Anwendungen bestimmt (Fluidtechnik).
Der Anwender muss die Sicherheitsvorkehrungen sowie die Warnhinweise in dieser Dokumentation beachten.
Unbedingte Voraussetzungen, damit das Produkt einwandfrei und gefahrlos funktioniert:
Alle Informationen dieser Dokumentation beachten. Das gilt insbesondere für alle Sicherheitsvorkehrungen und Warnhinweise.
Das Produkt nur durch qualifiziertes Fachpersonal montieren und in Betrieb nehmen lassen.
Das Produkt nur innerhalb der angegebenen technischen Parameter betreiben. Die technischen Parameter werden in dieser Dokumen-
tation ausführlich dargestellt.
Zusätzlich immer die Betriebsanleitung der Komponenten, Baugruppen und der spezifischen Gesamtanlage beachten.
Wenn das Produkt nicht mehr gefahrlos betrieben werden kann:
1. Produkt außer Betrieb setzen und entsprechend kennzeichnen.
Es ist dann nicht erlaubt, das Produkt weiter zu verwenden oder zu betreiben.
5.2 Montagehinweise
Das Produkt nur mit marktüblichen und konformen Verbindungselementen (Verschraubungen, Schläuche, Rohre, Halterungen...) in die
Gesamtanlage einbauen.
Es dürfen keine Reaktionskräfte und -momente auf das Ventil wirken.
Das Produkt muss (insbesondere in Kombination mit Druckspeichern) vor der Demontage vorschriftsmäßig außer Betrieb genommen
werden.
GEFAHR
Plötzliche Bewegung der hydraulischen Antriebe bei falscher Demontage.
Schwere Verletzungen oder Tod.
Hydrauliksystem drucklos machen.
Wartungsvorbereitende Sicherheitsmaßnahmen durchführen.
5.2.1 Aufnahmebohrung erstellen
Siehe Beschreibung im Kapitel 4, "Abmessungen".
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5.3 Betriebshinweise
Produktkonfiguration sowie Druck und Volumenstrom beachten
Die Aussagen und technische Parameter dieser Dokumentation müssen unbedingt beachtet werden.
Zusätzlich immer die Anleitung der gesamten technischen Anlage befolgen.
HINWEIS
Dokumentation vor dem Gebrauch aufmerksam lesen.
Dokumentation dem Bedien- und Wartungspersonal jederzeit zugänglich machen.
Dokumentation bei jeder Ergänzung oder Aktualisierung auf den neuesten Stand bringen.
VORSICHT
Überlastung von Komponenten durch falsche Druckeinstellungen.
Leichte Verletzungen.
Druckeinstellungen und Druckveränderungen nur bei gleichzeitiger Manometerkontrolle vornehmen.
Maximalen Druck der Pumpe beachten.
Reinheit und Filtern der Druckflüssigkeit
Verschmutzungen im Feinbereich können die Funktion der Hydraulikkomponente beträchtlich stören. Durch Verschmutzung können
irreparable Schäden entstehen.
Mögliche Verschmutzungen im Feinbereich sind:
Metall-Späne
Gummipartikel von Schläuchen und Dichtungen
Schmutz durch Montage und Wartung
Mechanischer Abrieb
Chemische Alterung der Druckflüssigkeit
HINWEIS
Frische Druckflüssigkeit vom Fass hat nicht unbedingt die höchste Reinheit.
Beim Einfüllen von Druckflüssigkeit ist diese zu ltern.
Für den reibungslosen Betrieb auf die Reinheitsklasse der Druckflüssigkeit achten.
(siehe auch Reinheitsklasse im Kapitel 3, "Kenngrößen")
Mitgeltendes Dokument: D 5488/1 Ölempfehlung
5.4 Wartungshinweise
Regelmäßig, mindestens jedoch 1x jährlich prüfen, ob die hydraulischen Anschlüsse beschädigt sind (Sichtkontrolle). Falls externe
Leckagen auftreten, das System außer Betrieb nehmen und instandsetzen.
In regelmäßigen Abständen, mindestens jedoch 1x jährlich, die Geräteoberfläche reinigen (Staubablagerungen und Schmutz).
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Sonstige Informationen
6.1 Funktionsbeschreibung
Druckbegrenzungsventile dienen dabei als Schutz vor unzulässigen Höchstdrücken (Sicherheitsventile) oder zur Begrenzung des
maximal zulässigen Arbeitsdruckes. Sie halten den Einlass gegen den Auslass geschlossen und geben ihn bei Erreichen des eingestell-
ten Druckwertes frei. Dieser Druckwert bleibt wegen der großen, verfügbaren Durchflussquerschnitte weitgehend konstant, unabhän-
gig von der Größe des Volumenstromes.
Druckgefälleventile halten eine konstante Druckdifferenz zwischen Ein- und Auslass aufrecht, ebenfalls weitgehend unabhängig von
der Größe des durchtretenden Ölstromes.
Zuschaltventile sperren den Volumenstrom bis zum Erreichen eines eingestellten Druckwertes, um nach Überschreiten desselben den
Durchtritt ohne nennenswerten Eigenwiderstand zu ermöglichen.
Die Druckventile des Typs DV, DVE bzw. DF sind hydraulisch vorgesteuert. Sie bestehen jeweils aus Haupt- und Vorsteuerteil. Die
Funktionselemente des Hauptventiles sind der über die Drosselstelle 13 druckkompensierte und in einer Büchse reibungsarm geführte
Kolben 1. Er wird im Ruhezustand durch die Feder 12 in Schließstellung gehalten und sperrt den Einlass P gegen den radial abgeführten
Auslass R(A).
Am aufgeflanschten Vorsteuerventil sperrt der Ventilkegel 11 den Federraum (Steuerraum) 6 gegen den Auslasskanal 7 ab. Mit Feder
9 wird der Ansprechdruck des Ventiles vorgegeben. Wird dieser erreicht, öffnet der Ventilkegel 11 und es beginnt ein Ölstrom zu
ießen: Eingang P dDrosselstelle 13 d Ventilkegel 11 d Auslasskanal 7 (Steuerölstrom). An der Drosselstelle entsteht dadurch ein
Durchflusswiderstand, um den der eingangsseitige Druck höher als im Steuerraum 6 ist. Seine Kraftwirkung verschiebt den Kolben 1
gegen die Feder 12 so weit, bis wieder Kräftegleichgewicht zwischen nunmehr dem Durchflusswiderstand vor der Drosselstelle 13 und
der Feder 12 herrscht. Über den in diesem Betriebszustand freigegebenen Drosselspalt 4 zum Ausgang R(A) ießt der Pumpenförder-
strom, vermindert um den Steuerölstrom und wird dort auf den Druck bei R(A) entspannt. Die Vorspannkraft der Feder 12 ist so gering
gewählt, dass sich für die beiden mit der Feder 9 einstellbaren Druckbereiche bis 100 bzw. 420 bar ein Durchflusswiderstand von nur 2
bzw. 5 bar einstellt.
Je nach Ableitung des Steuerölstromes intern nach R(A) oder extern über X(L) ergibt sich die Funktion des Ventiles als Druckbegren-
zungs- bzw. Druckgefälleventil oder als Zuschalt- (Folge-) Ventil, siehe oben und schematische Darstellungen in Kapitel 6.2, "Variatio-
nen der vorgesteuerten Druckventile". Durch Anschluss von Zusatzventilen an den Steuerraum sind die Ventile auch willkürlich schaltbar,
z.B. auf Pumpenumlauf, verschiedene Druckstufen usw., siehe Schaltungsbeispiele Kapitel 6.3, "Schaltungsbeispiele".
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Vorsteuer-Druckbegrenzungsventil Hauptventil
1
Ventilkolben mit Laufbüchse, gepaart
2
Eingang
3
Siebelement zum Schutz der Drosselstelle vor gelegentlichen, grobrn Schmutzpartikeln
4
Drosselspalt P d R(A) für Pumpenförderstrom
5
Ausgang
6
Steuerraum
7
Abflusskanal im Vorsteuerventil
8
untere Seite in Betriebsstellung gezeichnet
9
Einstellfeder des Vorsteuerventiles
10
obere Seite in Ruhestellung gezeichnet
11
Ventilkegel des Vorsteuerventiles
12
Ventilfeder
13
Drosselstelle
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6.2 Variationen der vorgesteuerten Druckventile
Funktion Bild Beschreibung Schaltsymbol Aufbau
Druckbegrenzungsventil 1a Steuerölableitung: intern
bei R Gegendruck vermeiden, sonst
externe Steuerölableitung wie Bild
3a
Druckgefälleventil 1b Steuerölableitung: intern
Das Ventil wird in die Verbraucher-
leitung gelegt
Bestellbeispiel: DV 4 PHR - 280
1
Vorsteuerventil Typ PV
2
Entlastung (Fernsteuerung)
Druckbegrenzungsven-
til mit 2/2-Wegeventil
für elektrisch steuerbare,
willkürliche Umlaufschal-
tung
2 Steuerölableitung: intern
Gegendruck bei R vermeiden,
andernfalls nicht an den
Hauptrücklauf anschließen,
sondern mit eigener Rückleitung
um Tank führen
Bestellbeispiel: DV 5 GNR - WN1F - G 24 - 90
1
Vorsteuerventil Typ PV
2
Entlastung (Fernsteuerung)
3
Magnetventil
Druckbegrenzungsventil 3a Steuerölableitung: extern
Gegendruck bei R ohne Einuss auf
Druckeinstellwert
Folgeventil
(Zuschaltventil)
3b Steuerölableitung: extern
Blende nur, wenn Leckölstrom zu
hoch (Kapitel 3, "Kenngrößen")
Bestellbeispiel: DVE 4 PHRB - 250
1
Vorsteuerventil Typ PV
2
Lecköl
3
Verschlussscheibe
4
Blendenscheibe bei Zuschaltventil möglich
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Funktion Bild Beschreibung Schaltsymbol Aufbau
Druckbegrenzungsventil 4a Steuerölableitung: extern
Das Vorsteuerventil ist ein
Druckventil nach Kapitel 2.2,
"Vorsteuerventile". bei veränder-
lichem oder hohem Gegendruck
Rückleitung des Pilotventiles
direkt in den Öbehälter führen.
Druckgefälleventil 4b
Folgeventil
(Zuschaltventil)
4c
Steuerölableitung: extern
Das Vorsteuerventil ist ein
Druckventil nach Kapitel 2.2,
"Vorsteuerventile".
2/2-Wegeventil
(Ablaßventil oder
Durchlaufventil)
4d Steuerölableitung: extern
Das Vorsteuerventil ist ein 2/2-
Wegeventil Typ WN(H) 1D nach
D 7470 A/1.
Bestellbeispiel: DF 5 GN
Art und Anschluss des Vorsteuerventiles (Druck-
oder Wegeventil) bestimmen die Funktion des
ferngesteuerten Hauptventiles
1
Vorsteuerventil PG 1 (siehe Kapitel 2.2,
"Vorsteuerventile")
2
Zulauf
3
Ablauf
4
Abschlussplatte mit Blendenscheibe
1
Vorsteuerventil nach D 7470 A/1
2
Zulauf
3
Ablauf
4
Abschlussplatte mit Blendenscheibe
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6.3 Schaltungsbeispiele
zu Kapitel 6.2, "Variationen der vorgesteuerten Druckventile"
Beispiel zu Bild 1a
1
zum Verbraucher
2
Typ DV
1
zum Verbraucher
2
Pilotventil Typ WN1F nach D 7470 A/1
3
Typ DV
Einsatz als Druckbegrenzungsventil Einsatz als Druckbegrenzungsventil mit ferngesteuerter Leerlauf-
schaltung für die Pumpe
Beispiel zu Bild 4a
1
zum Verbraucher
2
Typ PG 1..
3
Typ DF
1
zum Verbraucher
2
Typ PG 1..
3
Pilotventil Typ WN1F nach D 7470 A/1
4
Typ DF
Pilotventil beispielsweise am Schaltpult installiert Einsatz als Druckbegrenzungsventil mit Druck-Ferneinstellung und
Leerlaufschaltung für die Pumpe
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Beispiel zu Bild 2
1
zum Verbraucher
2
Typ DV
1
zum Verbraucher
2
Pilotventil Typ WN1F nach D 7470 A/1; auch Typ WN1F-1/4V(R)-.. einsetzbar
3
niedriger Druck Typ PG 1..
4
hoher Druck Typ DV
Einsatz als Druckbegrenzungsventil mit zusätzlicher
elektrischer Leerlaufschaltung
Elektrische Steuerung zweier Drücke sowie zusätzlicher elektrischer
Leerlaufschaltung
Beispiel zu Bild 3b
1
Verbraucherkreis 1
2
Verbraucherkreis 2
3
Typ DVE
Wenn die beiden Verbraucherkreise über ein gemeinsames Wegeventil gesteuert werden, ist der Rückuss am Verbraucherkreis 2 durch
ein Rückschlagventil zu ermöglichen (strichpunktierte Linie).
Beispiel zu Bild 1b
1
Verbraucherkreis 1
2
Verbraucherkreis 2
3
Typ DV
Erzeugung einer konstanten Druckdifferenz zwischen Verbraucherkreis 1 und 2. Wird bei X ein 2/2-Wege-Pilotventil (z B. nach
D 7470 A/1 mit Blende !) in Richtung Tank angeschlossen, kann wahlweise der Verbraucherkreis 2 mit gleichem Druck wie 1 gefahren
werden (abzüglich Öffnungswiderstand gemäß Δp-Q-Kennlinie)
D 4350 - 01-2019-1.1
HAWE Hydraulik SE
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Weitere Informationen
Weitere Ausführungen
Druckbegrenzungsventil Typ MV, SV und DMV: D 7000/1
Druckventil Typ CMV, CMVZ, CSV und CSVZ: D 7710 MV
Proportional-Druckbegrenzungsventil Typ PMV und PMVP: D 7485/1
Proportional-Druckbegrenzungsventil Typ NPMVP: D 7485 N
Proportional-Druckbegrenzungsventil Typ PDV und PDM: D 7486