20/24 Bosch Rexroth AG Hydraulics
PGH
RD 10227/12.10
Projektierungshinweise
2.3 Druckleitung
Bei Druckleitungen ist auf ausreichende Berstsicherheit der
Rohre, Schläuche und Verbindungselemente zu achten. Die
Querschnitte sollen sich nach dem maximalen Volumenstrom
richten, um eine zusätzliche übermäßige Belastung der Pumpe
durch Staudruck zu vermeiden. Hierbei sind ebenso die Rohr-
verluste über der Gesamtlänge der Druckleitung und sonstige
Leitungswiderstände (z. B. Krümmer, Druckfilter) zu berücksich-
tigen.
2.4 Druckabsicherung
Die Innenzahnradpumpe PGH enthält keine Vorrichtungen zur
Einhaltung des maximalen Betriebsdruckes. Die Einstellung und
Absicherung des zulässigen Betriebsdruckes muss anlagensei-
tig sichergestellt werden.
Die Auslegung der hierzu erforderlichen Druckbegrenzungs-
ventile soll unter Berücksichtigung des maximalen Volumenstro-
mes und der auftretenden Druckanstiegsgeschwindigkeit so er-
folgen, daß der zulässige intermittierende Betriebsdruck nicht
überschritten wird.
2.5 Druckhaltefunktion
Im drehzahlvariablen Antrieb kann die Pumpe auch unterhalb
der angegebenen Mindestdrehzahl temporär in Druckhaltefunk-
tion betrieben werden. Die Haltezeit und die hierzu nötige Dreh-
zahl ergibt sich in Abhängigkeit der Betriebsviskosität und des
Druckniveaus. Zur Auslegung kontaktieren Sie bitte den tech-
nischen Vertrieb von Bosch Rexroth.
Im ausgeschalteten Zustand (Drehzahl = 0) strömt in Abhängig-
keit des Lastdruckes ein Leckvolumenstrom durch die Pumpe
zurück in den Tank. Wenn dies sicher verhindert werden soll, ist
der Einsatz eines Rückschlagventils erforderlich.
Bitte beachten Sie bei Einsatz eines Rückschlagventils die Hin-
weise zur Entlüftung in Kapitel 2.1.
3. Mechanische Projektierung
3.1 Aus- und Einbaumöglichkeit
Für den Aus- und Einbau der Pumpe an den Antrieb ist anla-
genseitig die Zugänglichkeit mittels geeigneter Hebezeuge zu
gewährleisten. Bitte berücksichtigen Sie insbesondere die Ei-
genmasse der Baugröße PGH5 (siehe „Technische Daten“,
Seite 5).
Zur Befestigung sind Schrauben der Festigkeitsklasse 8.8 oder
10.9 vorzusehen.
3.2 Befestigung
Die Schrauben müssen maschinenseitig so zugänglich sein,
dass das geforderte Anziehdrehmoment aufgebracht werden
kann. Das Schraubenanzugsmoment orientiert sich an den Be-
triebsbedingungen sowie beteiligten Elementen der Schraub-
verbindung und ist bei der Projektierung des Aggregates, der
Maschine oder Anlage durch den Hersteller festzulegen.
3.3 Behälter
Bei der Behälterkonstruktion oder der Auswahl geeigneter Stan-
dardbehälter sind folgende Anforderungen zu beachten:
– Auswahl eines möglichst großen Behältervolumens in Abhän-
gigkeit des kontinuierlichen oder mittleren Volumenstromes,
um mittels genügender Verweilzeit des Mediums im Behälter
die Abscheidung von Luftblasen zu ermöglichen. Das Luftab-
scheidevermögen des verwendeten Fluids ist hierbei ebenso
von Bedeutung.
– Vorsehen von Beruhigungszonen für das Fluid im Behälter, um
die Luftabscheidung zu ermöglichen.
– Vorsehen von Leitblechen, um die Ablagerung von Verschmut-
zung am Behälterboden außerhalb des Ansaugbereiches der
Pumpe zu ermöglichen.
– Großzügige Dimensionierung der Tankoberflächen in Ab-
hängigkeit der über die Tankwände abzuleitenden Wärme-
leistung.
3.4 Erforderliche Aggregatfunktionen
Hydraulikaggregate sollen mindestens mit folgende Merkmalen
ausgestattet sein:
– Behälter, bei denen auslegungsgemäß der Innendruck dem
Umgebungsdruck entspricht, sollen zum Druckausgleich mit
Belüftungsfiltern ausgestattet sein.
– Die Fluidbefüllung soll nur über Befüllungsstutzen erfolgen,
die eine Befüllung mit unfiltriertem Fluid ausschließen.
– Der Eintrag von Verschmutzung oder Feuchtigkeit muss ver-
mieden werden. Bei Einsatz in hochgradig verschmutzter
Umgebung soll der Tank hierzu mittels Luftdruck vorgespannt
werden. Ist während der Einsatzdauer eine Tankaußenreini-
gung vorgesehen oder zu erwarten, sind Behälterdurchfüh-
rungen für Rohre, Leitungen oder Schläuche auszuwählen,
die eine sichere Abdichtung gegen Außenbeaufschlagung mit
Wasserstrahl gewährleisten.
3.5 Aufstellort und Umgebungsbedingungen
Bei Aufstellorten ab einer geodätischen Höhe von über 1000 m
ist zur Einhaltung des zulässigen minimalen Eingangsdruckes
die Pumpe im oder unter dem Tank anzuordnen oder der Tank
über Druckluft vorzuspannen. Die Saugleitung ist kurz und mit
großem Querschitt zu wählen, Krümmer sollen nicht verwendet
werden.
Bei Anordnung der Pumpe von mehr als 10 m unterhalb des Be-
hälters muss mittels zusätzliche Maßnahmen der Abbau des Ein-
gangsdruckes auf den maximal zulässigen Wert sichergestellt
werden.
Bei Betrieb der Pumpe in salzhaltiger oder korrosiver Umge-
bung oder bei Möglichkeit der Beaufschlagung mit stark abrasiv
wirkenden Stoffen, muss anlagenseitig sichergestellt sein, dass
der Wellendichtring und der Dichtbereich der Welle nicht direkt
mit der Umgebung in Kontakt kommen.